
Auf zu neuen Ufern
Forstpraktikum der Klasse 7
Es ist wieder gelungen, auch den verschlafensten Schüler aufzuwecken. War zu Beginn des Praktikums selbst das Halten des Geschirtuches eine Zumutung, wurde am Ende mit Schmackes der gro0e Kochtopf mit 4 kg Nudeln und 25 Liter Wasser abgegossen. Gelassenheit und Aufmerksamkeit sind Qualitäten, die durch das intensive Leben am und im Wald geweckt werden.
Nach Arbeitsschluss um 17 uhr gab es Obst, Kuchen oder eis, viermal fuhren wie an den Badesee wenige Kilometer entfernt. Aber auch ein Geländequiz und eine improvisierte Modenshow sorgte für Kurzweil in der Freizeit. Selbstverständlich gab es eine Nachtwanderung und zum Abschluss eine Party. Ein Höhepunkt war die Fahrt mit dem Schlepper am letzten Tag, um das geschlagene Holz einzufahren.
Wir hatten einen hohen Verbrauch an Pflaster durch zahlreiche, leichte Schnittwunden und Glück hatten wir durch das hohe Scherbenaufkommen zuhauf!
Wer sich auf die Gegebenheit einlassen kann, wird durch intensives Gemeinschaftsleben, erfüllte Freude an der Arbeit und unerwartete zwischenmenschliche Begegnungen belohnt.

Warum machen wir das?

Die „Kinder“ werden schwierig für sich und andere sowie distanzierter vor der Erwachsenenwelt, um zugleich selbstständiger, freier und individueller werden zu können.
Die Heranwachsenden werden zusehends kritischer, tun schneller und eindringlicher ihre Wünsche sowie ihre Kritik kund.Dabei gilt es, eigene Standpunkte und Perspektiven zu erproben Vertrauen und Halt im eigenen Denken zu finden: die Entdeckung der neuen Welt wäre ohne eigenständiges und auch mühevolles Denken sehr unwahrscheinlich gewesen.
Anthroposophischer Hintergrund:
Rund um das 12. Lebensjahr wird es turbulent: leidenschaftliche Zustimmung oder Ablehnung bestimmen das Leben und Arbeiten in der Klasse. Lange geübte Ordnungsprinzipien scheinen abrupt verloren zu gehen. Der/die Klassenlehrer*in muss Ruhe, Gelassenheit und ein inneres Verständnis für die schwierige Umbruchsituation der Jugendlichen aufbringen, immer wieder ist Humor gefragt – durch lebendiges Interesse am Zeitgeschehen gewinnen die Lehrenden sachliche Autorität. Wir möchten das kausale Denken unserer Schüler*innen trainieren und ihnen helfen, die Welt mit eigenem Urteil zu ergründen.
Aus dem Lehrplan
Lese- und Erzählstoff | _ Zur Geschichte (z. B. Marco Polo) und Völkerkunde |
Mathematik | _ Einführung der negativen Zahlen und der 4 Grundrechenarten mit ihnen _ Algebra: Gleichungen mit einer Variablen _ Quadratzahlen, Potenzen, Wurzelziehen _ Klammerrechnungen (Terme), binomische Formeln (vgl. Flächenberechnung in der Geometrie) _ Geometrie: Winkel, Winkelmessung, Winkelsummen im Dreieck _ Dreieckskonstruktionen mit Beschreibung _ Flächengrößen und -berechnung _ Satz des Thales/Phytagoras/binomische Formel |
Deutsch | _ Satzlehre, Stilbildung: Ausdrucksformen für das Gefühlvolle im Wünschen, Erstaunen, Bewundern _ Konjunktiv I und II, modale Hilfsverben wie können, sollen, mögen _ Klare Versuchsbeschreibungen, wirklichkeitsgetreue Schilderungen, gegliederte Aufsätze (mit A: Einleitung, B: Hauptteil, C: Schluss) z.B. in der Erörterung (mit verschiedenen bzw. entgegengesetzten Seiten, Abwägen) |
Geschichte | _ Umwälzungen: die Zeit der Entdeckungen (z. B. Magellan, Kolumbus) und Erfindungen sowie ihrer Folgen (z. B. Frühkapitalismus, Glaubenskämpfe, Erstarken der Naturwissenschaften _ Technik und Kunst insbesondere in der Renaissance) ab ca. 1500 bis 1800: Die Menschen erleben |
Geographie | _ Ein Kontinent _ Systematischer Überblick über alle Erdteile _ Wirtschaftsverhältnisse auf der Erde, evtl. Völkerkunde |
Biologie | _ Gesundheits- und Ernährungslehre (Verdauung, Atmung, Blutkreislauf, Herz) _ Fortsetzung der Sexualkunde (Organe) |
Physik | _ Einführung der Mechanik („Die Welt wird machbar“) _ Optik, Akustik, Elektrizitätslehre, Magnetismus |
Chemie | _ Erleben der Verwandlung der stofflichen Welt: Ausgehend von Alltagsprozessen (z.B. Veränderung von Naturstoffen wie Holz, Papier, Haare durch Feuer) Phänomene wahrnehmen und Fragen finden zur Stofflichkeit und ihrer Veränderung |
Musik | _ Spiel mit der Altflöte |
Kunst | _ Zentral-Perspektive |
Sport | _In allen Übungsbereichen treten neben der Erweiterung der individuellen motorischen Fertigkeiten soziale Aspekte wie Akzeptanz der vereinbarten Regeln sowie faires und mannschaftsdienliches Verhalten mehr in den Mittelpunkt. Übungsschwerpunkte sind – die leichtathletischen Disziplinen (75m, 800m, 3000m, Schleuderball, Wurfball) – die Weiterführung der leichtathletischen Sprungdisziplinen – grundlegende turnerische Bewegungen mit den Schwerpunkten Sprünge und Schwünge, diese werden zu mehrteiligen Kürübungen einzelnen Geräten eingeführt – Artistik, rhythmische Sprünge; Geschicklichkeitsübungen – die kleinen Ball- und Mannschaftsspiele sowie Hockey. Korbball, Badminton. – die Einführung in das Basketball- und Handballspiel (grundlegende Spieltechniken, Regelwerk). |
Eurythmie | Übungen zur Koordination. Gegenrhythmen. Entwickeln eigener Raumformen zu den Stabübungen. Naturgedichte und Balladen in Gruppenarbeit. Musikstücke aus verschiedenen Ländern. Tänze. |